Puerto Madryn 4.11.2018 (gesendet aus dem südlichsten Hard Rock Cafe der Welt in Ushuaia)

Da ich leider nicht weiß, ob wir beim nächsten Halt den Blog hochladen können, schreibe ich sicherheitshalber, dass ich gleichzeitig auch Montevideo und Buenos Aires hochstellen werde. In Puerto Madryn funktionierte es leider nicht.

Nun zum eigentlichen Tag.

Bereits gegen 22:00 Uhr am 3.11. fuhren wir in die Bucht ein. Das Panorama protzte mit einem tollen Sonnenuntergang und der Kapitän gab durch, dass er nur mit 10 Knoten fahren dürfe, da Walhochsaison sei und die Tiere nicht gestört werden dürften. Also hofften wir bereits im Dunkeln Fontänen zu sehen und Pauli und ich standen daher in Decken gehüllt draußen, aber kein Wal wollte sich sehen lassen.

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Somit gingen wir dann doch ins Bett und tauten auf.

Ursprünglich hatte ich zwei Mietwagen für diesen Hafen gebucht, durch die Verspätung aus Mindelo gab es keine Vermietung, die offen hatte und so mussten wir umdenken. Im Nachhinein waren wir sehr glücklich darüber, denn ich hatte zwei VW Up bestellt und damit wäre unsere Tagestour definitiv nicht machbar gewesen. Warum, werdet ihr unten lesen.

Als wir aus dem Schiff kamen, lagen blinde Passagiere auf der “Schiffsnase” (Bugwulst) und sonnten sich oder schmissen sich gegenseitig herunter.

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Also gingen wir vor den Hafen und verhandelten mit Händen und Füßen den Preis und das Ziel mit zwei spanischsprechenden Taxifahrern. Mit 200 $ pro Taxi waren wir dabei und los ging die Fahrt.

Ganze zwei Stunden fuhren wir durch karge, flache Landschaften, hinter jedem kleinen Hügel vermuteten wir das Ziel, aber die Landschaft blieb wie sie war.

Nachdem unser Taxifahrer auf einer Landstraße ständig über 140 km/h fahren wollte, versuchte ich mit Geräuschen und Gestik auf diese herzinfaktheraufbeschwörende Situation aufmerksam zu machen. Sein Verständnis hielt sich zwar in Grenzen, aber er reduzierte seine Fahrt um 10 km/h. Wer mich kennt, der versteht mein Dilemma. Man beachte den Fahrersitz, aber bei uns funktionierte zumindest die Klimaanlage und alle Anschnaller, im Gegensatz zum zweiten Taxi.

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Nach ca. einer Stunde Asphaltstraßenfahrt fuhren wir ab und von nun an ging es quer über die Halbinsel Valdes zu verschiedenen Aussichtspunkten. Die Landschaft blieb karg und flach, aber so sahen wir sehr gut Schafe, Pferde, Kühe und Guanacos (eine Lamaart).

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Die Rallye Paris-Dakar startete (nur der wüste Teil der Tour), denn nach dem Verlassen der befestigten Straße bremste der Fahrer extrem auf 110 km/h ab und so schleuderten kleine und große Steine nur so um uns herum und der Sand stobte. Beachtet nun meine VW Up-Buchung.

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Unser erster Stopp, nach zwei Stunden Fahrt, war ein Gebiet, in dem Magellan-Pinguine lebten und brüteten. Wir hatten Glück mit den Pinguinen, sie waren da und sehr relaxt. So konnten wir tolle Fotos machen und sie beobachten bei der Guanoherstellung, dem Schlafen und dem Aufbrezeln für die Fotos der Touris.

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Weiter ging es dann zu einer Seelöwen- und -hundekolonie. Hier seht ihr einen kleine Ausschnitt. Die Tiere waren etwas weit weg, da sie auch nicht gestört werden sollten, aber wir hatten ja das Fernglas und den Fotoapparat dabei und so konnten wir tolle Fotos schießen und die Tiere beobachten.

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Nun wollten wir auch noch Seeelefanten anschauen. Wir hatten auch das Glück einige Tiere zu sehen, nur waren sie so faul, dass sich keiner von ihnen bewegte und ich kein schönes Foto vom Gesicht der Tiere schießen konnte. Aber auch die Gegend bei Ebbe zu betrachten, war sehr interessant.

Aber die Größenverhätnisse lassen sich erahnen, wenn man die Seelöwen dagegen sieht.

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Auf der Rückfahrt wollten die Mädels unbedingt noch einmal zu den Pinguinen und wir hatten Glück. Ein Pinguin stand direkt am genehmigten Laufweg und so konnten wir mit einem Schnabelsicherheitsabstand gut an das Tier heran.

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Nun ging es in bekannt rasanter Fahrt in Richtung Schiff, wir stoppten noch kurz in Puerto Pyramides, dem Wal-Watching-Ort auf der Halbinsel, aber es war Ebbe und so konnten wir leider keine Wale beobachten.

Etwas bekloppt war das schon, je zwei Stunden hin-und zurückzufahren, so als würden wir zum einstündigen Shopping nach Hamburg von Nauen aus düsen, aber gelohnt hat es sich.

Nach der Rückfahrt hatten sich die Seelöwen auf den Pier zurückgezogen.

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Zurück auf dem Schiff fehlte mir nur noch ein Tier – der Wal.

Und als hätten diese großartigen Tiere das gespürt, zeigten sie sich in ihrer vollsten Pracht. So schwamm ein Buckelwal so gemütlich im Hafenbecken herum, dass sogar ich ihn sehen konnte und, was allem die Krone aufsetzte, er schwamm  direkt am Schiff vorbei – zwei Meter lagen zwischen dem Schiffsrumpf und dem Tierrumpf.

Nur meine Foto- und Videokenntnisse muss ich noch schulen, so richtig bekam ich vor Aufregung nichts auf die Reihe. Die Leute neben mir und Rico zum Glück schon und so kann man einige tolle Schnappschüsse sehen. Die Fotos zeigen natürlich nur maximal 10 Prozent dieses Erlebnisses.

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Unser nächster Hafen ist die südlichste Stadt der Welt, Ushuhaia, von der die Einwohner selbst sagen, sie läge “am Ende der Welt”.

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