Amalia Gletscher ohne Bilder 9.11.2018

Nachdem wir Punta Arenas wegen des ungünstigen Windes unverrichteter Dinge wieder verlassen mussten, begaben wir uns entlang des Beagle-Kanals in Richtung Amalia Gletscher. Über Nacht wurde das Schiff etwas unruhig, da wir den Beagle-Kanal verlassen mussten und auf das offene Meer kamen. Dort herrschten auch wieder hohe Windstärken. Da wir jedoch die Schiffsbewegungen mit unserem Tanzen ausglichen und anschließend vor Erschöpfung einschliefen, erzählten uns die Mitreisenden wie schlimm es gewesen wäre, wir hatten kaum etwas bemerkt.

Als wir dann durch die Magellanstraße fuhren und unser Kapitän die Route wettertechnisch geändert hatte, kamen wir bei unglaublich stillem Wind dem Amalia Gletscher immer näher. Die Landschaft, die wir durchfuhren, ähnelte den norwegischen Fjorden und mir wurde bewusst, dass wir innerhalb eines halben Jahres die nördlichste und die südlichste Stadt der Welt besucht hatten. Was für ein Luxus.Smiley

Als wir uns dem Gletscher näherten, ging das Fototeam in einem kleinen Boot von Bord, um Aufnahmen vom Schiff und dem Gletscher zu machen und vereinzelt schwamm plötzlich ein kleiner Eisbrocken an uns vorbei.

 

Wir hatten uns auf extreme Kälte eingestellt, jedoch war das Wetter so toll, dass wir hinten am Schiff Mittag essen und dabei diese spektakuläre Kulisse genießen konnten, ohne, dass uns die Hände abfroren. Je näher wir dem Gletscher kamen, umso mehr verdichteten sich die Eisstückchen (Kälber) und plötzlich schwammen sie überall um uns herum. Sie waren unterschiedlich groß, wirkten aber von nserem Blickwinkel aus nicht so bedrohlich. Auf einem späteren Foto werdet ihr sehen, dass klein relativ ist.

 

Wir fuhren langsam an den Gletscher heran und stoppten dann für ca. zwei Stunden, so konnten wir uns in aller Ruhe dieses Naturphänomen anschauen. Wenn man diese Größe sieht und die Ausmaße erfährt, wird einem direkt klar, wie das Klima sich wandelt, denn die Gletscher sind, obwohl sie Jahrtausende alt sind, innerhalb von nur 100 Jahren extrem zurückgegangen. Was würden wir sehen, wenn wir in 20 Jahren wiederkämen?

Die Fotoshootings ließen natürlich nicht auf sich warten.

 

 

 

Wir drehten uns dann nach ca. zwei Stunden und wollten noch das Fototeam wieder an Bord nehmen, plötzlich sah ich ein zweites Boot vom Schiff starten, mit einer langen Eisenstange und dachte noch so bei mir, cool sie holen uns Gletschereis an Bord. Nur fuhren sie an einigen potentiellen Eisblöckchen vorbei und so sah ich, dass sie Richtung “Fotoboot” unterwegs waren. Das Boot trieb ohne Motorantrieb auf einer kleinen Eisscholle. Entweder der Sprit war alle oder der Motor defekt, aber diese Rettungsaktion war auch wieder lustig zu betrachten und so riss unser Expeditionsabenteuer nicht ab.

 

Der Kapitän drehte das Schiff dann noch so, dass alle wieder gesund an Bord kamen.

 

Dann ging die Fahrt weiter in Richtung Puerto Montt und zwei weitere Seetage lagen vor uns. Die Temperaturen stiegen und so konnte man noch am Abend bei 10°C und Sonnenschein die Fahrt genießen. Der Kapitän gab dann jedoch noch einmal durch, dass wir uns nicht illegal in Chile befinden würden und dies auch nicht der Grund sei, dass wir Punta Arenas nicht angelaufen hätten. Es würden solche Gerüchte auf dem Schiff kursieren. Vor Lachen auf dem Boden wälzen

Auch gab es wohl Passagiere, die Bekannte in Punta Arenas hätten und meinten, dass gar kein Wind in der Stadt geweht hätte. Knochentrocken und sehr genervt, sagte der Kapitän durch, dass er leider nicht in der Innenstadt am Supermarkt anlegen könnte und die Entscheidung seine und die der Lotsen war.

Sein Spruch, vielleicht dauere die Reise doch schon für einige Passagiere zu lange, war schon ziemlich cool. In Puerto Montt müssen wir jedoch aufpassen, dass er nicht im ersten Tenderboot sitzt und fluchtartig das Schiff verlässt, denn nach so vielen Jahren Seefahrt, hat er dermaßen viele Pannen und Meinungen bestimmt auch noch nicht erlebt. Mir liefen jedenfalls die Lachtränen bei seiner Ansprache und die 3% (meine Statistik) der Meckerer und Nörgler haben vielleicht endlich etwas verstanden. Aber wahrscheinlich werden sie sich auch bei AIDA über diesen unverschämten Kapitän beschweren und Reisepreisminderung verlangen. Zwinkerndes Smiley

Hier folgen noch einige kleine Bilder, die vielleicht noch einmal unsere Gefühle der tollen Eindrücke unterstützen.

 

Als Abschluss das versprochene Größenverhältnisfoto.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert