Nach fünf Seetagen erreichten wir bereits Papeete um 16:00 Uhr und nicht, wie geplant, erst einen Tag später. Durch Gespräche mit Mitreisenden erfuhren wir, dass die Nachbarinsel von Tahiti Moorea viel schöner wäre als Tahiti selbst, da es hier weiße und nicht schwarze Strände geben würde. Ursprünglich hatte ich einen Mietwagen für Papeete gebucht, den stornierte ich und buchte nach einigen Überlegungen einen Mietwagen am 27. 11 in Moorea. Eigentlich bot sich eine Übernachtung in einem coolen Hotel in Moorea an, da jedoch schon um 18:00 Uhr Sonnenuntergang war und die Fähre erst um 18:00 Uhr auf der Insel landen würde, entschied ich mich schweren Herzens doch die Nacht auf dem Schiff zu bleiben und keinen Honeymoon zu genießen.
Wie bei so vielen Entscheidungen auf dieser Reise, zeigte es sich, dass sie richtig war, denn als wir gegen 16:30 Uhr vom Schiff wollten, sagte Pauli, dass ihre Halsschmerzen stärker geworden wären. Also gingen wir ins Hospital und wurden dann nach einer Stunde und vielen Medikamenten (Antibiotika) wieder entlassen. Zum Glück beruhigte die Ärztin Pauli und erlaubte es ihr trotz der Angina zu baden und zu schnorcheln.
So liefen wir entlang der Strandpromenade und sahen einen fantastischen Sonnenuntergang inklusive der landestypischen Kanus und genossen die warme Luft und das Gefühl einen unglaublich tollen Urlaub zu genießen- gemeinsam mit der Familie.
Wir konnten die Einheimischen bei ihren abendlichen Sportaktivitäten beobachten (Joggen, Tanzen in zwei Gruppen à ca. 30 Leuten, mitten auf dem Rasen, Paddeln…) und ließen unsere Gedanken treiben. Auf dem Weg zurück kamen wir an Streetfoodwagen vorbei und Karo und Frede genossen dort ihr Abendbrot und zogen abends zum Strand, während wir auf das Schiff gingen, um uns um unser krankes Mäuschen zu kümmern.
Am nächsten Morgen ging es um 8:00 Uhr mit der Schnellfähre nach Moorea. Dieser Katamaran fuhr 60 km/h und war schon ein Erlebnis für sich.
Angekommen auf der Insel, nahmen wir kurzfristig ein Upgrade auf einen 7-Sitzer und so konnten wir gemeinsam die Insel erkunden. Die Straße führte genau einmal um die Insel herum, mit einem kurzen Abstecher auf einen Aussichtspunkt. Verfahren war damit unmöglich.
Da mit uns viele andere AIDA Urlauber mitgefahren waren, die den nahen Strand anstrebten, entschieden wir, dass wir einen leeren Strand suchen wollten und fuhren in Richtung Inselwesten. Auf der Insel herrschte eine unfassbar reiche Vegetation und es hingen auch überall Regenwolken über der Insel. Bei unserem Stopp am Aussichtspunkt machte der Regenwald seinem Namen dann auch alle Ehre und wir hatten zwar nicht den perfekten Blick, aber das perfekte Regenwaldfeeling.
Wir fanden dann auch einen öffentlichen Strand, einen Parkplatz und hatten großes Glück einen leeren Sandstrand vorzufinden. Nachdem wir unsere Strandtücher ausgelegt hatten, schauten wir nach oben und rutschten dann doch ein Stückchen weiter, denn auf meinem Grabstein sollte nicht stehen: “Hier ruht Anke – Erschlagen von einer Kokosnuss auf Moorea”.
Dann ging es ab in die etwas größere Badewanne.
Ausgestattet mit Schnorchelmasken erkundeten wir die Meereswelt. Was wir alles entdeckten und welche Arten- und Farbvielfalt sich uns bot, lässt sich nur schwer in Worte fassen.
Als Beispiel: von den vier Stunden Strandaufenthalt, war Karo 30 Minuten außerhalb des Wassers.
Pauli sah eine Seegurke, die viele weiße Tentakeln verschoss, Karo zwei Moränen, wovon eine größer als sie selber war und Frede und Rico schwammen mit einem Rochen um die Wette. Ich sah “leider nur” Fische und überlegte mir, ob ich meine Familie noch leiden konnte.
Neben uns gab es auch ein Restaurant, bei dem wir, nachdem wir die Preise sahen (eine Pizza ab 18€), entschieden, keinen Hunger zu haben und uns stattdessen für eine Stunde ein Kanu aus.
Frede und ich paddelten also gezielt in Richtung einer kleinen Insel. Da wir jedoch alles sehen wollten, änderten wir sekündlich die Richtung.
Auf der einsamen Insel sah Frede auch noch Schildkröten, die sich leider sehr schnell in ihre Löcher verkrochen. Wer sah natürlich keine Schildkröten – ich!
Als wir zurückkamen, hatte sich Rico schon sein Mc Gyver- Abzeichen verdient, denn er hatte mit seinem Taschenmesser eine Kokosnuss, die Pauli und Uschi zuvor am Strand gefunden hatten, entmantelt und Pauli schlug diese mit aller Kraft auf einen Stein und so bekamen wir doch noch unsere Mahlzeit. Leider werde ich ab jetzt wohl keine Kokosnüsse mehr essen, denn wer einmal eine frische Kokosnuss vom Baum gekostet hat, der isst keine anderen, alten Nüsse aus dem Supermarkt mehr.
So verging der tolle Tag wie im Fluge und wir mussten die letzte Fähre um 16:40 Uhr nach Papeete erreichen. Auf dem Weg zur Fähre hielten wir noch mit einem tollen Blick auf eine Luxusanlage und natürlich dürfen die Bilder von den Traditionsblumen Tahitis nicht fehlen. Den tollen Geruch müsst ihr euch leider denken.
In Papeete angekommen, mussten wir uns sputen, denn wir waren von AIDA zu einem Hotel eingeladen worden. Also ließen wir den Tag in einem schönen 5-Sternehotel ausklingen.
Wir befanden uns mitten in der Südsee und mir wurde einmal mehr bewusst, wie gut es uns geht. Vor 30 Jahren wäre Ungarn das einzige weite Ziel gewesen und nun steuerten wir von Tahiti nach Bora Bora.