Port Vila Vanuatu 6.12.2018

Port Vila Vanuatu 6.12.2018

Am Tag vor unserer Ankunft erfuhren wir, dass es in der Nähe von Neukaledonien ein Seebeben der Stärke 8 gegeben hätte. Zum Glück für die Bevölkerung und uns hatte es keine Auswirkungen auf Vanuatu und somit konnten wir am frühen Morgen in den Hafen einlaufen. Uns begrüßte ein bedeckter Himmel und warmes Wetter.

Für diesen Tag hatte ich bereits über das Internet einen Ausflug mit Kultur für uns gebucht und so fanden wir recht schnell unseren Anbieter und fuhren mit 9 weiteren Insassen mit einem Fahrer und einem englischsprachigen Guide einmal rund um die Insel.

Unser erster Stopp war ein Traditionsdorf, in dem das Leben der Einheimischen von früher dargestellt wurde. Bei unserer Ankunft empfingen uns bereits die kanibalistischen Eingeborenen und dann ging es quer durch den Dschungel. Kurz nach unserer Ankunft begann ein kräftiger Regenschauer und wir flüchteten alle unter einen Zuschauerpavillon. Wir konnten somit geschützt die Beiträge der Darsteller anschauen. Es wurde getanzt, musiziert und zum Abschluss wurde über heiße Asche gelaufen.

DSCN1070DSCN1062DSCN1086

Das Fischen mit Spinnenweben konnte uns nicht demonstriert werden, da es zu nass war. Als ich diese Technik hörte wurde mir auch ganz anders, ich hasse Spinnen und die Vorstellung, wie groß Spinnen sein müssen, um starke Spinnenfäden zu produzieren, wollte ich mir nicht überlegen. Musste ich auch nicht, wir sahen kurz danach eine Spinne im Netz. Alle waren hoch begeistert, es gab nur eine Ausnahme. Die Spinne war ca. 6cm in der Körperlänge plus die mindestens 50 m langen Beine.

DSCN1110

Dann kamen wir an eine nachgebaute Hütte der Ureinwohner. Hier saß eine Frau mit ihrem Kind vor der Hütte und ließ sich von den Touris begaffen und fotografieren. Als dann ein Touri  auch noch fast in das Zelt lief, um auch die anderen Kinder darin zu fotografieren, schauten wir Ramins uns nur verständnislos an und wollten so schnell wie möglich weg. Leider ging das nicht, denn der Guide erzählte noch 10 Minuten höchst unappetitliche Details und weggehen ging nicht – wir fürchteten uns allein im Urwald.

Damit war die Vorstellung beendet und wir gingen aus dem Dorf. Bei uns werden ja auch Sitten und Gebräuche in altertümlichen Siedlungen vorgeführt. Bis zu der Hütte hatte ich auch den Eindruck, dass alle Aktiven dies freiwillig tun, Spaß daran haben und somit war es für mich in Ordnung. Doch als ich diese Frau mit ihrem Gesichtsausdruck und dem Kleinkind sah, kam mir die Freiwilligkeit hier nicht gegeben vor.

Anschließend fuhren wir weiter um die Insel und kamen zur Blauen Lagune, das Highlight des Tages. Diese vom Meer und einem Bach gespeiste Lagune war zwar nicht blau, sondern eher grün, was der Schönheit jedoch keinen Abbruch tat.

Wir zogen uns um und gingen in das kühlende Wasser. Tarzangleich konnte man sich an Seilen ins Wasser fallen lassen, was meine Kinder auch gleich taten. Im Nachhinein verwundert es mich noch immer, dass ich von meinem Kleinkind Rico keinen Tarzanschrei hörte.

DSCN1132DSCF0087DSCN1126

Wir schwammen und liefen in Richtung Meereszugang und waren komplett alleine in einer unglaublich schönen Wasser-, Pflanzen- und Vulkangesteinlandschaft.

DSCF0199DSCF0099DSCF0171

Wir genossen diese Umgebung, sahen kleine und große Krabben und schwarze Fische, die Rico anknabberten.

 

Anschließend mussten wir uns sputen, denn wir hatten die Zeit vergessen. Alle anderen waren entweder nicht baden oder bereits angezogen und so ging es dann zügig zum Bus. Hier stellte ich wiederholt fest, dass es viel schöner ist, nur in der Familie und selbstständig Ausflüge zu buchen, vom Preis einmal ganz abgesehen.

Auf der weiteren Fahrt sahen wir wie arm die Häuser der Bewohner der Insel waren. Jedoch, so heißt es, wären sie die glücklichsten Menschen der Welt.

DSCN1140DSCN1182

Das Grün der Insel war sehr beeindruckend. Als wir dann noch die Banyan-Bäume sahen, welche männliche und weibliche Arten haben, waren wir begeistert. Die Produzenten des Films Avatar müssen hier gewesen sein und sich von dieser Insel inspiriert gefühlt haben – Wow.

DSCN1144DSCN1159DSCN1164

Wir fuhren dann zu einem Strand mit türkisfarbenem Wasser, weißem Sand und bewachsenen Felsen und waren tiefenentspannt. Als wir ankamen, waren noch drei Aida Busse da, welche eine Lunchbox verspeisten, wir “mussten” am Strand warten.

DSCN1206DSCN1218DSCN1220

Als wir dann gerufen wurden, war es mir schon etwas peinlich. Uns hatten sie ein kleines, aber feines Buffet mit Fisch, Fleisch, Reis und Papaya gezaubert, währenddessen die Aida Ausflügler noch da saßen und ihre verschweißten Lebensmittel aßen.

Aida muss wohl sicher gehen, dass keiner seiner Ausflügler sich eine Lebensmittelvergiftung holt, wir riskierten es und waren begeistert (das Wasser tranken wir nicht und alle haben es überlebt).

So genossen wir unsere freie Zeit, betrachteten den Ausblick, schnorchelten oder suchten Muscheln oder verkalkte Korallen.

Dann ging es auch schon weiter um die Insel mit ihrer tollen Landschaft und so kamen wir glücklich und pünktlich wieder am Schiff an. Pauli bekam noch ein langes Kleid vom Hafenmarkt und so konnte der Abend mit einer neuen Sternstunde, einem klassischen Konzert und dem erste Mal Werwolf spielen beginnen.

 

Am Abend erfuhren wir, dass das Seebeben zwar Vanuatu verschont hatte, aber unser nächstes Ziel, die Mystery Insel nicht. So fiel dieser Hafen aus. Was mich freute, denn ich wollte nicht, dass die Touris vom Schiff gehen und womöglich noch die Zerstörung in Bild und Ton einfangen würden. Ihr merkt vielleicht, dass ich etwas genervt war von der Fotomeute.

Da die Wettervorhersage für Iles des Pins auch negativ ausfiel und dieser Hafen nicht anzufahren war, legten wir kurzerhand einen Seetag ein und fuhren durch nach Noumea, in der Hoffnung, dort Aysl zu finden, denn das Wetter spielte etwas verrückt. Aber der hohe Wellengang bei 25°C Außentemperatur war so fantastisch, dass das Kind in mir durchkam und ich mich nur schweren Herzens zum festen Termin Doppelkopf  ins Schiff zurückzog.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert