Da wir zwei Inseln wegen des Wetters ausfallen lassen mussten, gab der Kapitän kräftig Gas. Wir kamen daher bereits am 7. 12. um 18:00 Uhr in Nouméa an und konnten in die Lagune einfahren und die AIDAaura fest vertäuen, mit gefühlt 30 Tauen.
An diesem Abend gingen wir nicht raus, sondern nutzten die Möglichkeit unsere Internetpräsenz aufzubessern und die verbliebenen Blogs hochzuladen. Am nächsten Tag ging es dann aber auf die Suche nach den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wir fanden heraus, dass die Stadt zum “Erlaufen” zu groß war, daher gingen wir in Richtung Terminal zurück, um uns einem Hop-On-Hop-Off Busunternehmen anzuschließen. Frede und Karo hatten keine Lust auf Bus und gingen ihrer Wege. Nach dem Bummel auf dem Yachthafen entdeckten sie ein Kino und so gingen sie schnurstracks in den Film “Fantastische Tierwesen Teil 2”. Sie schauten also einen amerikanischen Film mit französischer Synchronisation mitten in der Südsee. Dabei verstanden sie sogar überraschend viel!
Wir anderen fanden dann doch einen Anbieter, der eine 2,5h Tour anbot und diese nutzten wir. Zu unserem Glück hatten wir einen deutschsprachigen Guide (Günter) im Bus, der uns die ganze Fahrt über toll und meist sehr amüsant unterhielt und viele interessante Informationen gab.
Jedoch möchte ich an dieser Stelle am Anfang beginnen. Wir stiegen in den Bus mit ca. 40 Mitfahrern von AIDA. Das erste Mal waren wir also mit unseren Mitreisenden in so einer Gruppenstärke unterwegs. Los ging es damit, dass die Klimaanlage etwas kalt eingestellt war. Also kam ein betagter Herr rasant nach vorne und brüllte die französischsprechende Busfahrerin an: ”Die Klimaanlage ist zu kühl” Das wiederholte er zunehmend lauter und betonter. Die Fahrerin schaute nur und verstand natürlich kein Wort. Währenddessen brüllten noch sechs andere Mitsassen durch den Bus.
Als es dann endlich losging und die Erzählung von Günter startete, konnte natürlich jeder irgendeinen Kommentar abgeben.
Unser erster Halt war das Kulturzentrum der Insel, welches mit mehreren Millionen von Frankreich finanziert wurde. Da Nouméa noch zu Frankreich gehört, war das zwar nett von Frankreich, jedoch nicht uneigennützig, denn hier wird seit vielen Jahren intensiv Nickel abgebaut und das hat schon viel Geld in die französischen Kassen gespült.
Das Kulturzentrum war informativ und durch die Erklärung erfuhren wir viel über die einheimische Bevölkerung. 40% Kanaken(Ureinwohner), 30 % Europäer (Nachfahren der Strafgefangenen) sowie Asiaten und Australier. Hier wurde natürlich wieder gemeckert, dass irgendeiner irgendeinem anderen im Weg stand, so dass kein Foto machbar wäre.
Anschließend fuhren wir noch zur ältesten Kirche der Insel, die mir aber nicht in Erinnerung bleiben wird, außer, dass wir vorher an einem Litschibaum voller Früchte vorbeigefahren waren. Wohlbemerkt: Vorbeigefahren!!!!
Dann ging es noch auf einen Aussichtspunkt und wieder zurück in Richtung Schiff.
An dieser Stelle folgt meine Hochachtung an alle Aida Ausflugbucher- ich würde das nicht aushalten mit solch einer geballten Ladung Nörglern in einem Bus zu sitzen. Muss ich ja auch nicht,.
(Eine kleine Information am Rande: Günter erzählte uns, dass er beobachtet hatte, wie mehrere Stiegen Ananas auf unser Schiff geladen wurden. Daraufhin meinte er, wir sollten jeden Bissen genießen. Eine Ananas würde 8€ kosten!)
Das Wetter hatte sich verschlechtert und der Wind wurde immer kräftiger, darum genossen wir die Angebote auf dem Schiff und hofften auf besseres Wetter am Folgetag, denn wir wollten Schildkröten finden.
Nach dem Frühstück ging es daher zu unserem bereits in Deutschland gebuchten Wassertaxi. Dies stellte sich jedoch als Speedboat heraus – was für ein Spaß.
So fuhren wir über die Wellenkämme in einem Affenzahn, wurden komplett durchnässt und genossen die 30 minütige Fahrt auf die Miniinsel.
Bei leichter Bewölkung und warmen 25°C stiegen wir auf Larégnère ab und freuten uns auf drei Stunden Paradiesfeeling.
An diesem Tag hatten wir Glück, denn das Wetter war für hiesige Verhältnisse schlecht, daher waren statt der üblichen 600 Menschen nur ca. 30 Menschen mit uns dort. Was für ein Luxus!
Alle Familienmitglieder konnten die komplette Insel umwandern, das dauerte allerdings nur knapp 10 Minuten.
Dann ging es ab ins Wasser, nach nur fünf Minuten sah ich meine erste Schildkröte und der Tag war perfekt.
Kurz darauf konnten wir eine gute halbe Stunde eine Schildkröte beim Grasen auf dem Meeresboden beobachten und anschließend gemeinsam mit ihr schwimmen.
Die vielfältige Fischwelt möge es mir nicht nachtragen, aber die Schildkröten stahlen allen die Show.
Frede und Karo sahen zum Schluss fünf Schildkröten an einer Stelle. Sie konnten sie sogar berühren und mit ihnen schwimmen, was für ein Erlebnis!
Alle waren sich einig, dass das einer der schönsten Ausflüge unserer Reise war – das will schon was heißen.
Wir sahen auch giftige Wasserschlangen, die auf dem Sand krochen, hatten aber das Glück, dass sie uns nicht sahen.
Mit dem Boot ging es nach drei Stunden wieder zurück in Richtung Schiff. Bei bis zu 2m Wellenhöhe und dazwischenliegenden tiefen Wellentälern eine sehr spektakuläre Fahrt.
Wir kamen gesund und glücklich wieder an. Leider ging es nicht allen Mitreisenden so. Wieder an Bord erfuhren wir, dass einer liebgewonnene Mitreisende beim Schnorcheln etwas passiert war. Was, weiß ich beim Schreiben dieses Artikels nicht, aber sie wurde mit dem Hubschrauber von einer Insel geflogen und liegt nun im Krankenhaus. Zum Glück für sie war ein Notfallarzt, ebenfalls AIDA-Passagier, mit ihr unterwegs und konnte sie provisorisch erstversorgen. Sie litt an extremer Atemnot.
Wieder einmal sieht man wie eng Freud und Leid beieinander liegen.
In der Hoffnung, dass wir sie in drei Tagen in Sydney wiedersehen, verbleibe ich bis dahin mit lieben Grüßen.