Lüderitz 14.1.2019
In Vorbereitung auf die Reise hatte ich mich ja mit den meisten Häfen intensiv beschäftigt, was kann man unternehmen und wie schaffen wir es am preiswertesten, doch für Lüderitz hatte ich nichts gefunden.
So ließen wir es an diesem Tag ruhig angehen. Es bestand zwar die Möglichkeit nach Kolmanskop in eine verlassene Goldgräberstadt-Geisterstadt zu fahren, aber wir waren uns alle einig, dass wir keine Lust auf leere, zerfallene, teils im Sand versunkene Häuser hatten. (Unsere Mitreisenden waren jedoch glücklich dort gewesen zu sein, aber ich verstehe leider bis heute nicht warum. Die Bilder überzeugten mich irgendwie nicht)
Noch im Hafen sahen wir eine extrem fette Robbe, die scheinbar täglich mit Fischabfällen gefüttert wurde.
Da Lüderitz einmal eine deutsche Kolonie war, fand man überall Hotels und Restaurants mit deutschen Namen und viele der Einwohner sprachen auch deutsch. Wir gingen durch das kleine gepflegte Städtchen und wanderten bei angenehmen 22°C durch die karge Landschaft. Eine Mitarbeiterin der Information empfahl uns die Halbinsel Shark Island zur Wanderung und so machten wir uns auf den Weg. Da wir jedoch eine Straße zu früh abbogen, fanden wir sie erst nicht, aber die Felsen luden zum Klettern ein und dreimal dürft ihr raten, wer das unglaublich toll fand.
Jutta, Uschi und ich liefen also in Richtung Shark Island vorbei an Villen, die in Deutschland Preise für die beste Architektur gewonnen hätten. Der Blick auf die Bucht und die Steinwüste war sehr imposant und ich könnte mir gut vorstellen, dass wer Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, hier sehr glücklich wäre.
Uns fiel sofort auf, dass es hier weder Stacheldraht, Scherben auf den Mauern noch Elektrozäune gab und die Kriminalität wohl nicht zur Selbstverständlichkeit gehört.
Mit einem schönen Blick über die Bucht vom Leuchtturm aus, verließen wir die Halbinsel und trafen doch tatsächlich noch weitere AIDA Leute, Rico, Frede, Karo und Pauli. Sonst war wohl niemand unsere Strecke gelaufen, komisch.
Also gingen wir zurück zum Schiff und aßen ein spätes Mittag.
Auf dem Schiff traf ich zufällig meine Doppelkopfspieler und so beschlossen wir, dass eine Runde Doppelkopf nichts schaden würde. Nach zwei Stunden verabschiedeten wir uns und stellten fest, dass wir am nächsten Tag erst um 14:00 Uhr ankommen würden und zwei Spielstunden am Vormittag daher auf jeden Fall machbar wären.
Eigentlich spielen wir nämlich seit Oktober jeden Seetag, aber Seetage sind ja auch Auslegungssache.
Da wir doch tatsächlich über 60 Seetage haben, die mir im Vorhinein ein absoluter Graus waren, habe ich beschlossen, in den nächsten sechs Seetagen am Stück einmal kurz etwas dazu zu schreiben, denn es passiert so viel, aber das würde wirklich den Blog und meine Schreibfähigkeiten überfordern.
So genoss jeder das fast leere Schiff und wir warteten auf die Abfahrt nach Walvis Bay, hier hatte ich einiges geplant und hoffte, dass es reibungslos funktionieren würde.