Nachdem am vorhergehenden Abend klar war, dass wir Mindelo noch nicht verlassen werden, starteten wir unseren gebuchten Fahrradausflug. Rico war schon hochbegeistert, dass er Pedelec durch die Stadt fahren sollte, hoffte aber auf Besserung. Diese kam in Form der Fahrradguides und so durfte er die Tour über die Insel mit einem “richtigen” Fahrrad und ordentlich Steigerung antreten (40 km plus sehr viele Berge und Anstiege). Er war glücklich und wir somit auch, denn die Stadt war leicht zu erfahren und wir hielten an unterschiedlichen Punkten. Los ging es mit dem afrikanischen Markt, der Gemüsehalle und dem Fischmarkt.
Anschließend fuhren wir in die ärmeren Teile der Stadt und dann in die etwas reicheren, wobei reich hier relativ zu betrachten ist. Es gibt jedoch zwei Universitäten auf dieser Insel, somit wird Bildung auch großgeschrieben, denn viele Menschen hier sind abhängig von dem Geld, welches ihnen die ausgewanderten Familienmitglieder überweisen.
Der letzte Halt war der Stadtstrand, dieser begrüßte uns mit herrlich türkisfarbenem Wasser und dieses war so warm, dass sogar ich hineingehen konnte.
Zurück auf dem Schiff gab es frischgefangenen und gegrillten Thunfisch – die Grills funktionierten noch.
Am Abend wurden wir wieder von AIDA eingeladen, diesmal in ein lokales Restaurant mit Livemusik, es war ein wirklich tolles Erlebnis, abgerundet von einer Poolparty, die es auch noch nicht gab, zwei Gastkünstler und kostenlose Cocktails sowie Cola mit Kirschsaft. Wenn das so weitergeht müssen wir uns den anonymen Alkoholikern anschließen.
An dieser Stelle geht es gleich weiter mit dem nächsten Tag:
Am Morgen um 9:30 Uhr fand im Theater eine Zusammenkunft der Passagiere sowie der Besatzung incl. Kapitän statt. Der Vizechef von AIDA war auch eingeflogen und so wurden wir darauf eingestellt, dass wir noch max. 48 Stunden in Mindelo bleiben müssten, da noch nicht alle Teile eingeflogen werden konnten. Der hiesige Flughafen war stark überlastet, da plötzlich ständig Flugzeuge ankamen. Ich weiß nicht, wie viele Mitarbeiter eingeflogen wurden, tippe aber auf 50 und die Brötchen, die wir so achtlos an diesem Morgen verspeist hatten, kamen aus Deutschland (4000 Brötchen und 500 Brote). Das war das teuerste Brötchen, welches ich je gegessen habe.
Zum Glück kam es zu keiner Meuterei. Menschen, die immer alles besser wissen,wurden ausgebuht. Der Großteil der Passagiere weiß die Arbeit und den 24h- Einsatz der AIDA Mitarbeiter zu schätzen.
Nach diesem Termin gingen wir zu unserem wartenden Geländewagen, denn heute nutzten wir die Gunst der Stunde und ließen uns wieder für lau über die Insel fahren.
Die Fahrt im Geländewagen war ein echtes Erlebnis, wir fuhren quer über die Insel über Lavagestein, leider war kein Foto möglich, da es ständig ruckelte und schuckelte.Wir lernten so Sao Vicente noch von einer anderen Seite kennen.
An einigen Stationen waren wir zwar schon, das machte das Erlebnis aber nicht weniger spannend.
Am 20.10.2018 werden wir einen Ganztagsausflug auf eine benachbarte Insel unternehmen – Karten haben wir, dank Familienteamwork, bekommen. Da ich hoffe, dass kurz nach unserer Rückankunft das Schiff ablegt, werde ich mich viel später melden. Wir sind nun gespannt, wann es wohin weitergeht und lassen uns weiter auf das Abenteuer ein. Drückt die Daumen, dass Rio nicht ausfällt.