San Antonio 13.11.2018

San Antonio begrüßte uns mit angenehmen 18°C und so konnten wir unsere warmen Sachen auf dem Schiff lassen. Rico traute dem Wetterbericht, der Rest der Familie nicht und so kam es, dass er die Jacken der Restfamilie in seinem Rucksack transportieren durfte.

Von der Anlegestelle wurden wir kurz mit einem Shuttlebus zum Hafenausgang gebracht. Durch meine Internetrecherche hatte ich erfahren, dass Valparaiso ein schönes Ziel sein sollte und man mit dem Linienbus dort hinkommen könnte. So machten wir uns also auf und suchten den Busbahnhof, dieser lag ca. 600m entfernt und mit Hilfe der Kreditkarte bekamen wir bei einem der beiden Busunternehmen auch gleich sechs Bustickets mit Sitzplatzzuweisung. Pauli brauchte nicht zu bezahlen, wenn sie auf dem Schoß der Erwachsenen sitzen würde. Wir ließen es drauf ankommen und hofften auf einen wenig besetzten Bus. Dies erwies sich auf der Hinfahrt auch als richtig und so begann unsere 1 1/2 stündige Fahrt nach Valparaiso. Da die Fahrt recht unspektakulär war, dösten oder schliefen wir in dem äußerst luxuriösen und beinfreien Bus. Die Fahrt kostete pro Person umgerechnet 7€ hin und zurück!!!

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Nach der Ankunft liefen wir ca. einen Kilometer in die Altstadt, vorbei an Straßenhändlern, die wirklich alles verkauften, von einzelnen Schnürsenkeln und Löffeln über BHs bis hin zu Kräutern. Einige von denen klassifizierte Frede eindeutig als rauchbar, aber verboten.

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So kamen wir an interessanten monumentalen Gebäuden vorbei. Wobei manche an New York und andere an die Winkelgasse erinnerten.

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Unser Ziel war jedoch die Altstadt, denn hier sollten viele bunte Häuser und Treppen zu finden sein. Nachdem wir auf AIDA Reisende gestoßen waren, deren Bus defekt und sie somit eine Stunde auf den Ersatzbus warten mussten, wussten wir, dass es in der Nähe eine Standseilbahn geben müsste. Wir fanden sie und waren einmal mehr glücklich, keinen Ausflug gebucht zu haben.(Fahrt nach Valparaiso, Dreiviertelstunde Besichtigung mit 50 Mitreisenden, Rückfahrt zum Schiff – 99€ pro Person). So bezahlten wir also die 30 Cent Bahnfahrt und ab ging es in die Oberstadt.

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Bereits bei der Ankunft in der Stadt fielen uns wieder die vielen herrenlosen Hunde auf, diese waren alle sehr friedlich und gut genährt. Jedoch war ich froh, dass wir alle keine Angst vor Hunden haben, denn sie kamen doch oft sehr nah.

Die Oberstadt erwies sich dann zwar nicht als so spektakulär, aber wir fanden einige tolle Häuser und hübsche Graffitis.

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Auch gab es direkt oben mit einer tollen Aussicht ein Café und so bestellten wir uns Getränke und genossen in Ruhe die Sicht (und das freie WiFi).

Der Weg zurück zum Bus führte über tolle Treppen, deren Schönheit sich erst zeigten, wenn man zurückschaute. Und so gab es natürlich wieder Fotoshootings, auch die Einheimischen machten mit.

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Auf dem Rückweg kauften wir noch etwas Wegzehrung und so fuhren wir um 15:50 Uhr zurück in Richtung Schiff, dieses Mal hatten wir nicht das Glück einen Platz für Pauli zu ergattern und so teilten sich die drei Mädels zwei Sitze – zwischen mir und Rico wollte sie irgendwie nicht reinpassen.

Wir hatten Glück und kamen pünktlich und ohne Stau in San Antonio an. Anderen war dieses Glück nicht vergönnt, sie saßen zwei Stunden im Stau fest, da es einen schweren Unfall mit zwei Toten gab. (Einige mussten diesen auch mit ansehen).

Nach der Ankunft gegen halb sechs liefen wir in Richtung Seelöwenkolonie. Auch das hatte ich im Internet gelesen, doch dass das so beeindruckend war, hätte ich mir nicht träumen lassen.

Zuerst sahen wir Pelikane und Seelöwen in ca. zehn Meter Entfernung, getrennt durch einen kleinen Zaun.

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Wir konnten uns kaum von dem Anblick lösen, aber da in etwas Entfernung ein Sandstrand mit Bewegung zu sehen war, gingen wir durch die bereits geräumten Fischerstände zu diesem Punkt hin.

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Je näher wir kamen umso mehr glaubten wir unseren Augen nicht, denn eine Seelöwenkolonie lag breit und zufrieden am Strand und man konnte direkt zu ihnen hingehen. Anfangs mit viel Respekt, doch dann trauten wir uns immer näher heran. Es war wirklich interessant zu sehen, wie die Wächter genau darauf achteten, dass niemand zu nah kam. So gab es Kämpfe mit den Straßenhunden und ein Besucher ging ständig so nah heran, dass ich schon dachte, er wolle sich als Essen anbieten.

Wir hatten Glück und waren, bis auf wenige Ausnahmen allein mit den Tieren.

Diese faszinierten uns so, dass einige Familienmitglieder aufgenommen werden wollten.

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Wir setzten uns in gebührendem Abstand in den warmen Sand und beobachteten mindestens eine Stunde dieses Schauspiel. Besonderen Spaß hatten wir beim synchronisieren der Seelöwenunterhaltung, wenn sie sich mal bewegten.

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Natürlich stellen die Bilder wieder nur einen kleinen Teil unserer stetig wachsenden Bilderauswahl dar. Zum Glück gibt es heutzutage Digitalkameras, für die Filmrollen, die wir für unsere Bilder gebraucht hätten, wäre eine zusätzliche Kabine nötig gewesen.

Dann verabschiedeten wir uns schweren Herzens von unseren neuen Bekannten und gingen zurück auf das Schiff. Der zweite Teilabschnitt der Reise begann und so sahen wir viele neue Gesichter. Wobei einige bestimmt schon seit Hamburg mit uns fahren, sie mir jedoch nie auffallen und ich wahrscheinlich beim Abstieg in Hamburg denken werde: Die hast du hier noch nicht gesehen.

Leider sind viele der Motzer und “Ich habe die Reise schließlich bezahlt und möchte einen perfekten Urlaub nach meinen Wünschen”-Passagiere nicht von Bord gegangen und so hörst du täglich neue skurrile Geschichten. Es gab einen Passagier, der sich telefonisch in Rostock beschwerte, weil es seit zwei!!!! Tagen keine Tomaten gab und auch sonst wäre das Essen ja wohl unter Niveau. Da frage ich mich, was essen diese Leute zuhause? Es gibt täglich ca. zwanzig verschiedene Gerichte in den beiden Restaurants und da sollte doch für jeden etwas dabei sein. Leider kann ich mich nicht beschweren. Das Essen schmeckt zu gut und meine sportlichen Bewegungen halten sich trotz vielfältiger Angebote in Grenzen und somit werde ich zumindest am Ende der Reise die Gangway runterrollen müssen.

Bis dahin einen guten Appetit und bis zum nächsten Mal.

1 Kommentar zu „San Antonio 13.11.2018“

  1. Hallo Ihr ,
    habe es nun endlich geschafft Eure Berichte zu lesen. Jule hat mich erst Mal darauf aufmerksam gemacht. Ich bin ja soooooo neidisch. (vielleicht kann ich Rudi auch mal im Rentenalter davon überzeugen . . . ) Letztes Jahr Silvester haben wir noch gemeinsam davon gesprochen und jetzt seid ihr schon auf der großen Reise. Ich hoffe, es geht Euch gut! Eure Eindrücke lesen sich noch viel spannender und interessanter als JEDES Buch! Echt toll!! Freue mich schon auf Australien!

    Ich wünsche Euch weiterhin eine supi tolle Reise und einen schönen 2. Advent. Bei Euch ist dieser bestimmt schon längst vorbei oder kommt noch …. Bei den vielen Zeitzonen sieht ja niemand durch. 🙂 Ganz ganz liebe Grüße an die Mama!

    Kathleen Fischer aus Nauen

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