Santa Cruz de Teneriffa, 26.1.2019
So langsam endete unsere Reise und wir näherten uns wieder Europa und der Heimat.
Schon bei der Anfahrt war das Panorama, was sich uns bot, ein bekanntes, denn wir waren nun schon zweimal in Teneriffa mit dem Schiff, hatten bis dahin jedoch immer den Loro Park besucht und wollten uns nun dem Inselinneren nähern.
So hatte ich über Cicar einen Wagen gebucht. Die Mietstation war direkt am Hafen und nach nur 5 Minuten hatten wir unser Auto, einen Vito.
Hier nerve ich, versprochen, nur noch einmal mit meinem Fahrstil.
Ich war nun zwei Monate im Linksverkehr gefahren und stellte fest, dass das Gehirn sich trainieren lässt, nur das Umprogrammieren dauert dann doch wieder etwas.
So stieg ich, äußerlich ganz relaxt, in die Fahrertür ein (meine Überlegungen vorher, welche es ist, machte ich nicht öffentlich), den Schalthebel fand ich nach dem Starten beim zweiten Versuch, auf der rechten Seite. Aber der absolute Lachflash kam, als Frede zu mir sagte, dass ich im nächsten Kreisverkehr die erste Ausfahrt rechts nehmen sollte. Das verstand ich irgendwie nicht, denn das ging ja nicht. Bis Frede mich darauf hinwies, dass ich ab jetzt wieder rechts in den Kreisverkehr einfahren müsste.
Dann ging es quer durch Santa Cruz in Richtung Teide.
Die Strecke führte uns entlang zahlreicher Kurven hinauf und wir konnten tolle Blicke auf die abwechslungsreiche Gegend werfen.
An einer Stelle sahen wir Tandem-Paraglider in der Luft und hatten das Glück an deren Absprungstelle vorbeizufahren, natürlich hielten wir an und beobachteten noch drei Paare beim Start. Es so wirklich interessant und erlebnisreich aus, aber für mich wäre das nichts.
Wir fuhren auf über 2500 Höhenmeter und sahen doch tatsächlich kleinere zarte Schneeverwehungen inmitten der Lavalandschaft.
So konnte Pauli den ersten Schnee des Jahres auf Teneriffa sehen, schon etwas irritierend.
Die Fahrt führte durch die uns bekannten Eukalyptuswälder – diese Bäume begleiteten uns doch tatsächlich rund um den Erdball – über Steinformationen, an denen man jede einzelne Schicht einzeln farblich einordnen konnte bis hin zu einer roten Lavalandschaft. Viele dieser kleinen Lavatürmchen erinnerten mich an die Termitenhügel Afrikas. Durch diese Reise beeinflusst, werden die Vergleiche immer extremer- was soll das noch werden.
Wir hatten bei der Fahrt das Glück den Teide sehr gut von Nahem und von der Ferne aus zu betrachten und kamen ihm immer näher. An der Seilbahnstation waren wir uns alle einig, dass wir nicht hinauffahren wollten und so ging die Fahrt weiter, nach zwei weiteren Kurven sahen wir zahlreiche kleine Bergformationen, die aus einem Western stammen konnten und beschlossen dort zu halten. Vorbereitet wie wir waren, wussten wir zwar im ersten Moment nicht, wo wir anhielten, da jedoch unfassbar viele Autos und Busse (AIDA war natürlich da) sahen, wussten wir, dass dies wohl ein wichtiger Platz wäre.
Nachdem wir dann doch noch einen Parkplatz ergattert hatten, schulterten wir unseren Rucksack, zogen die Jacken an – das erste mal seit Südamerika – und zogen los, die Gegend zu entdecken.
Direkt am Eingang waren gefühlt 500 Menschen und so liefen wir direkt auf den ausgeschilderten 900 Meter Rundweg. Wer diesen Weg ausgemessen hat, der war entweder total beschwipst oder hatte seine eigenen Metermaße erfunden. Jedenfalls kamen wir nach ca. 1 1/2 Kilometern an eine Gabelung und mussten uns entscheiden, ob wir weiter bergauf oder zurück bergab gehen wollten. Die Jacken waren übrigens bereits um die Hüften gebunden, es wurde wärmer.
Rico, Frede und Karo wollten weiter laufen, wir Übrigen gingen den Weg zurück, da nicht absehbar war, wie weit es noch gehen würde.
Die Landschaft war einfach nur toll und wir waren auch fast alleine unterwegs. Tiere sahen wir zwar nicht, aber bestimmt gab es sie.
Nachdem die drei Wanderer nur eine halbe Stunde später als wir wieder am Ausgangspunkt ankamen, fuhren wir auch schon los in Richtung Santa Cruz. Hierbei war es faszinierend zu beobachten, wie schnell die Wolken aufzogen. Die Ausblicke, welche wir auf der Hinfahrt hatten, waren völlig in den Wolken verschwunden und beim Fahren musste man die Nebelscheinwerfer anmachen.
Zurück in der Stadt gaben wir unseren Wagen wieder ab und nutzten die verbliebene Zeit für einen kleinen Stadtbummel.
So genossen wir noch den Flair der Insel und gingen dann glücklich zurück zum Schiff.
Am Abend verabschiedeten wir uns von Teneriffa und von der Stella, welche auch mit uns im Hafen lag, mit viel Tam Tam und Lärm und so fuhren wir der Kälte entgegen, denn Lissabon und Honfleur lagen noch vor uns, aber mit wesentlich schlechteren Wettervorhersagen.